Von Silos zu Systemen: Warum Datenintegration der erste Schritt zur nachhaltigen Lieferkette ist

Nachhaltigkeit in der Lieferkette ist kein Ziel, das sich durch punktuelle Maßnahmen oder einzelne Projekte erreichen lässt. Vielmehr erfordert sie einen ganzheitlichen, datengetriebenen Ansatz. Unternehmen, die ernsthaft an ihrer ökologischen und sozialen Performance arbeiten wollen, müssen zunächst eine zentrale Voraussetzung schaffen: eine integrierte, durchgängige Datenbasis. Denn ohne vernetzte Informationen bleibt Nachhaltigkeit reine Theorie.
Dieser Artikel zeigt, warum Datenintegration der Schlüssel zur nachhaltigen Transformation von Lieferketten ist – und wie Unternehmen den Weg von Datensilos zu intelligent vernetzten Systemen erfolgreich gehen können.
Nachhaltigkeit beginnt mit Sichtbarkeit
Ob CO₂-Fußabdruck, Materialherkunft, Lieferantenbewertung oder Recyclingfähigkeit – Nachhaltigkeit lässt sich nur verbessern, wenn sie sichtbar und messbar ist. In der Praxis mangelt es jedoch oft an Transparenz. Informationen sind zwar vorhanden, liegen aber verstreut in:
- ERP- und Warenwirtschaftssystemen
- Produktions- und Lagersteuerung
- Transport- und Logistikplattformen
- Lieferantenportalen
- Excel-Tabellen und E-Mails
Diese Datensilos verhindern eine ganzheitliche Sicht auf die Lieferkette. Es fehlt der Überblick – und damit die Basis für fundierte Entscheidungen.
Was Datenintegration wirklich bedeutet
Datenintegration meint nicht nur die technische Verbindung von IT-Systemen. Es geht um die Vernetzung von Informationen über Systemgrenzen hinweg, sodass sie:
- in Echtzeit verfügbar
- strukturiert und vergleichbar
- zentral auswertbar
- und übergreifend nutzbar sind.
Nur durch diese Vernetzung entsteht eine valide Entscheidungsgrundlage, auf der nachhaltige Maßnahmen geplant, umgesetzt und überwacht werden können.
Warum integrierte Daten Nachhaltigkeit ermöglichen
1. Umweltkennzahlen präzise erfassen
Durch Integration von Energieverbrauch, Transportdaten, Emissionen oder Materialflüssen lassen sich präzise ökologische Kennzahlen berechnen – die Grundlage für CO₂-Reporting und Klimastrategien.
2. Soziale Risiken besser erkennen
Integrierte Lieferanteninformationen – etwa zu Arbeitsbedingungen, Audit-Ergebnissen oder Herkunftsnachweisen – machen soziale Risiken sichtbar und steuerbar.
3. Kreislaufwirtschaft operativ umsetzen
Nur mit durchgängiger Information über Produkte und Materialien (z. B. per Produktpass) lassen sich Rücknahme-, Recycling- oder Wiederverwendungskonzepte realisieren.
4. ESG-Reporting automatisieren
Ein integriertes Datengerüst erlaubt die automatisierte Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten – gesetzeskonform und mit reduziertem Aufwand.
Der Weg aus dem Silodenken: Praktische Schritte
1. Datenquellen identifizieren
Welche Systeme liefern heute bereits relevante Nachhaltigkeitsinformationen – intern wie extern?
2. Datenstruktur vereinheitlichen
Unterschiedliche Formate und Standards müssen harmonisiert werden, um sie zentral auswerten zu können.
3. Schnittstellen schaffen
Moderne Middleware- oder API-Lösungen helfen, Systeme miteinander zu verbinden, ohne sie neu zu entwickeln.
4. Nachhaltigkeitsdaten zentral bündeln
Ob in einem Data Warehouse, einer ESG-Plattform oder einem Supply Chain Cockpit – entscheidend ist der zentrale Zugriff auf relevante Informationen.
5. Verantwortlichkeiten klar definieren
Wer ist für welche Daten zuständig? Wer pflegt, prüft und interpretiert sie? Nachhaltigkeit ist Teamsache – auch in der IT.
Fazit: Nachhaltige Supply Chains entstehen aus integrierten Informationen
Wer Nachhaltigkeit in der Lieferkette ernst nimmt, muss bei den Grundlagen beginnen. Und diese Grundlage heißt: integrierte Daten statt isolierter Silos. Erst wenn Informationen systemübergreifend verfügbar sind, lassen sich ökologische, soziale und ökonomische Aspekte wirksam steuern. Datenintegration ist deshalb kein technisches Detail – sie ist der erste strategische Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Supply Chain.
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IFL Consulting unterstützt Sie bei der Identifikation relevanter Datenquellen, der technischen Integration und dem Aufbau transparenter Steuerungssysteme – für eine ganzheitlich nachhaltige Lieferkette.
Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an uns unter office@ifl-consulting.at.
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