Nachwirkungen hoher Inflation, Konsumflaute und steigende Arbeitslosenzahlen – Die Auswirkungen der zweitlängsten Wirtschaftskrise auf die heimische Wirtschaft

Die heimische Wirtschaft befindet sich aktuell in einer kritischen Lage. Eine veröffentlichte Zwischenprognose der Österreichischen Nationalbank (OeNB) wirft einen düsteren Blick auf die Entwicklung: Keine Rede von Wachstum, stattdessen herrscht eine Rezession. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) stagniert und wird laut Prognosen für 2024 und 2025 negativ bzw. minimal ausfallen.
Trübe Aussichten für die Zukunft
Wie aus der aktuellen Prognose der OeNB hervorgeht, wird das BIP, nach 2023 auch für das Jahr 2024 um 0,3 Prozent sinken. Auch für das kommende Jahr 2025 ist eine schwache Entwicklung mit nur 0,8 Prozent Wachstum zu erwarten. Der Ausblick für 2026 sieht nicht viel besser aus, mit einem prognostizierten Anstieg von lediglich 1,5 Prozent. Die Nationalbank begründet diese Vorhersage mit globalen Unsicherheiten, anhaltenden Krisen und einer schwachen Nachfrage.
Diese düsteren Aussichten sind nicht neu, sondern setzen eine bereits länger anhaltende Tendenz fort. Auch die Arbeitslosenrate wird laut Prognose bis 2026 nur geringfügig sinken, während die Inflation bis Ende 2024 auf Zielniveau sinken sollte.
Ein komplexes Zusammenspiel von Inflation und Konsumverhalten
Ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Stagnation ist die hohe Inflation. Gabriel Felbermayr, Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo, bringt es auf den Punkt: „Wenn die Reallöhne so stark steigen, wie sie das tun, sollte man eigentlich erwarten, dass der Konsum ordentlich zulegt. Tut er aber nicht. Wir haben Angstspareffekte.“
Diese Aussage verdeutlicht, dass trotz steigender Löhne die Konsumausgaben nicht im gleichen Maße zunehmen. Vielmehr halten sich viele Menschen angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit größeren Anschaffungen zurück. Stattdessen wird gespart, was den wirtschaftlichen Kreislauf zusätzlich hemmt.
Der Arbeitsmarkt als Sorgenkind
Ein weiteres großes Thema in der aktuellen Wirtschaftslage ist der Arbeitsmarkt. Während die Arbeitslosigkeit aufgrund des demografischen Wandels und der alternden Gesellschaft eigentlich sinken sollte, bleibt die Situation angespannt. Besonders in Branchen, die stark von der konjunkturellen Entwicklung abhängen, wie dem Baugewerbe, spüren Unternehmen die Folgen.
Lösungsansätze und Ausblick
Angesichts dieser Herausforderungen ist es wichtiger denn je, innovative Lösungsansätze zu entwickeln, um die heimische Wirtschaft zu stützen und das Vertrauen der Konsumenten wiederherzustellen. Eine Möglichkeit, die von Experten wie Felbermayr in Betracht gezogen wird, ist die Steuerentlastung für Vollzeitarbeitskräfte, um deren Einkommen zu stärken und somit den Konsum anzukurbeln.
Trotz der schwierigen Lage bleibt jedoch ein kleiner Hoffnungsschimmer bestehen: Die langfristigen Prognosen zeigen einen leichten Anstieg des Wirtschaftswachstums in den Jahren 2025 und 2026, sofern es gelingt, die Inflation zu senken und die Investitionstätigkeit wieder anzukurbeln.
Die wenigsten Unternehmen werden jedoch mit Rückgängen von 20-30% im Umsatz das ganze nächste Jahr “durchtauchen” können. Zwischenzeitlich braucht es gezielte und nachhaltige Einsparungsmaßnahmen, um Fixkosten zu senken oder zu variabilisieren. In den meisten Unternehmen wird das nicht nur die produktiven Bereiche treffen. Aufgrund der Länge der Krise und der fehlenden Umsätze wird es zunehmend auch Einsparungen im Overhead brauchen. Gleichzeitig können diese Monate der Unterauslastung genutzt werden, um die Prozesse im Unternehmen auf den nächsten Aufschwung vorzubereiten. So kann vermieden werden, dass die kurzfristig im administrativen Bereich reduzierten Stellen in einem Jahr wieder besetzt werden müssen.
Fazit
Die aktuelle wirtschaftliche Lage in Österreich ist zweifellos herausfordernd. Die Rezession und die hohen Zinsen und die niedrige Nachfrage setzen sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen stark unter Druck. Die Geschäftsführungen der Unternehmen werden Sparprogramme verschärfen müssen, um Ergebnisse und Liquidität zu sichern. Die Herausforderung liegt darin, Einsparungen in einem 2-stelligen Prozentbereich nachhaltig abzusichern und das geht nur über eine Gesamt-Supply Chain Betrachtung vom Kunden bis zum Kunden.
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